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August 19, 2007Flachbildfernseher pushen den Markt für Reinigungsmittel-Geschäft mit Reinigungszubehör verspricht hohe Margen
Unterhaltungselektronik in stylischem Design ist in. Für viele Nutzer dienen Flachbildfernseher, Playstation, iPod und Co. dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern sind auch ein Stück Wohnzimmereinrichtung oder ein schickes Accessoire. Umso ärgerlicher ist es, wenn die teuren Geräte verschmutzen, verstauben oder verkratzen. Doch auch in jedem Büro stehen mit PCs, Monitoren und Tastaturen Geräte, die regelmäßig gereinigt werden müssen.
Damit wächst die Bereitschaft vieler Nutzer, beim Einkauf auch zu passenden Reinigungsmitteln zu greifen. »Die Kunden sind durchaus bereit, für professionelle Pflege zu investieren«, weiß etwa Patrick Köhler, Direktor der »Digital Imaging Group« beim Broadliner Ingram Micro, der vor zwei Jahren mit der Serie »Neat&Clean« eine eigene Reinigungsserie auf den Markt gebracht hat.
Der Markt für Reinigungszubehör ist zurzeit noch relativ unerschlossen. »Wir gehen davon aus, dass die Markterschließung unter zehn Prozent liegt«, sagt Bernd Zimmermann, Gründer des Verbundes CCM, der für 15 Hersteller von chemischen Produkten den Vertrieb übernimmt. Das Marktpotenzial in Deutschland ist allerdings schwer einschätzbar, da eine verlässliche Erhebung bisher fehlt. »Mit Sicherheit kann man nur sagen, dass der Markt keineswegs erschöpfend erobert ist«, so Patrick Köhler.
Vor allem in den letzten zwei Jahren ist das Marktsegment mit dem Siegeszug von Flachbildschirmen und Unterhaltungselektronik mit Lifestyle-Faktor jedoch stark in Bewegung geraten. »Meiner Meinung nach wird sich das Wachstum auch in Zukunft im zweistelligen Bereich fortsetzen. Besonders bei den Displays sehen wir für die passenden Reinigungsprodukte ein großes Potenzial«, sagt etwa Henning Rieger, Teamleiter Supplies bei Tech Data.
Umsatzchancen noch nicht erkannt
Im Gegensatz zu Retail-Märkten und großen Katalogversandhäusern haben viele Fachhändler die zusätzlichen Umsatzchancen, die sich ihnen durch den Verkauf von Reinigungszubehör bieten, noch nicht erkannt. »Das Geschäft mit Reinigungsprodukten wird von vielen Händlern unterschätzt«, sagt Jens Hoyer, Marketingmanager beim Zubehöranbieter IC Intracom. Für Reseller ist der Verkauf von Reinigungsprodukten dabei ein lohnenswertes Add-On- Geschäft, bei dem sich Margen im »hohen zweistelligen« oder sogar im dreistelligen Bereich erzielen lassen. Den Grund dafür sieht Marktkenner Bernd Zimmermann darin, dass das gesamte Sortiment kaum im Preisfokus steht. »Das sind reine Impulskäufe. Brauche ich, nehme ich«, erklärt Zimmermann. Fachhändler bieten die Produkte nach Einschätzung der Anbieter am besten neben der entsprechenden Hardware an. »Nicht in einem getrennten Regal platzieren«, heißt es.
Zu den klassischen Reinigungsprodukten, die fast alle Anbieter in ihrem Portfolio haben, gehören Reinigungstücher zur Entfernung von Schmutz und Staub auf PC-Gehäusen und Bildschirmen, meist vorgetränkt in spezieller Reinigungsflüssigkeit. Der gleiche Effekt lässt sich mit Pumpsprays erzielen. Schlechter verkaufen sich in Deutschland nach Aussagen der Anbieter dagegen Schaumsprays. Alle Produkte sind von den gängigen Marken wie Data Becker, Rogge, Neat&Clean, AF, Hama oder Vivanco erhältlich. Ein eigenes Konzept verfolgt der Anbieter Indafa, der speziell gerillte Reinigungsschwämme anbietet, die sich mit integriertem Mikrofasertuch zur Säuberung von Tastatur und Display eignen.
Aber auch jenseits von PC, Notebook und Monitor gibt es für eine ganze Reihe von Produkten das passende Reinigungsmittel. So bieten Hama und Rogge etwa spezielle Reiniger für Navigationsgeräte an. Der Reinigungsspezialist Rogge setzt zusätzlich auf Mittel zur Reinigung von Handys und Festnetztelefonen, Hama hat ein Reinigungsset für den iPod im Portfolio. Mit einem Paket zur Drucker- und Faxreinigung spricht der Buch-, Software- und Zubehörlieferant Data Becker auch den Office-Bereich an. Speziell an Fotografen richten sich Sets zum Reinigen von LC-Display, Linse, Okular und Gehäuse einer Digitalkamera, erhältlich etwa von Data Becker, Hama und Rogge.
Beliebt bei den Kunden sind nach Auskunft der Anbieter auch Reinigungssets als fertig zusammengestellte Pakete. Sie sollten allerdings nicht mehr als zehn Euro kosten.
Verkaufsrenner sind momentan jedoch vor allem Produkte zur Reinigung der immer weiter verbreiteten LCD-, TFT- und Plasmabildschirme. »Die Bildschirme sind so teuer, da wollen die Leute nicht am falschen Reiniger sparen «, sagt Zimmermann. Denn wenn die beschichteten Displays mit den falschen Mitteln – etwa alkoholhaltigen – gereinigt werden, können sie Schaden nehmen. »Man sollte für die Reinigung auch nicht unbedingt ein altes T-Shirt verwenden«, rät Martin Irrgang, internationaler Einkaufsleiter bei Data Becker. Empfehlenswert sei dagegen, auf spezielle Mikrofasertücher zurückzugreifen.
Neue Maßstäbe für Reinigung und Schutz von IT- und UE-Produkten setzt die Nanotechnologie, die das Versiegeln von Oberflächen ermöglicht. Durch die Versiegelung entsteht ein Schutzfilm, durch den Fett, Staub und Fingerabdrücke schwerer auf den Geräten haften und sich zudem leichter abwaschen lassen. »Die Produkte werden sehr gut angenommen «, sagt Irrgang. Data Becker hat mehrere Sets zur Versiegelung verschiedener Produkte wie Displays, PDAs und Navigationsgeräte im Angebot.
Dass sich beim eher nüchternen Thema Reinigung auch mit ausgefallenen Ideen punkten lässt, zeigt etwa der Anbieter IC Intracom. In seinem Reinigungsportfolio hat er neben Tüchern und Sprays auch diverse Kuscheltiere. Die so genannten »Barootys« haben auf der Bauchseite eine antistatische Oberfläche zum Reinigen von Displays. Sind die Tiere schmutzig, können sie in der Waschmaschine wieder frisch gemacht werden. »Das ist der absolute Knaller«, sagt Marketingmanager Jens Hoyer über den innovativen Display-Reiniger. Zur Erstbestückung bietet IC Intracom eine Box mit 24 Tieren an, die später einzeln nachbestellt werden können.
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INFO
www.screen-clean.de